Doppelte doppelte Buchhaltung mit SBB Immo
Heute schauen wir das Segment “Wohnungen in Marktmiete” - welches etwa 1/3 des Gesamtprojekts auf dem Neugassareal ausmacht - einmal buchhalterisch an.
Neben dem Drittel gemeinnützigen Wohnungen und dem Drittel “preisgünstige Wohnungen” will SBB Immobilien im “Marktmiete”-Drittel gemäss eigenen Angaben eine Musterdreieinhalbzimmerwohnung (75m2) für netto 2’450.- Franken netto anbieten.
Bei ungefähr gleichbleibenden Baukosten und einer einheitlichen Ausnützungsziffer in allen drei Segemten ergibt sich für den darunter liegenden Boden ein Wert von 18’900.-/m2.
Der flächenmässige Anteil der “Marktwohnungen” beträgt 7’500m2 (von total 30’000m2). Dazu kommen noch 3’000m2 Gewerbe in “Marktmiete”, welche in dieser Rechnung nicht vorkommen.
Die Stadt Tsüri hat den Landpreis für die aktuelle Vereinbarung an der Neugasse mit ca. 7’500.-/m2 geschätzt. Auf diesem Betrag erfolgt die vertraglich festgelegte Abschöpfung des Mehrwerts von 50%. Die rechnerisch abgeschöpften Mittel werden in die Vergünstigung des gemeinnützigen Drittels, das Schulhaus und so weiter gesteckt.
Ziehen wir vom SBB-Marktbodenwert (18’900) den von der Mehrwertabschöpfung betroffenen Wert (7500) ab, erhalten wir einen Verzicht von 11’400.-/m2 zu Lasten der Stadt Tsüri (Noi, wir, nous).
SBB-Immobilien verbleibt damit ein vollkommen unversteuerter Kapitalgewinn von gut und gerne 85 Millionen Franken. Und die ganze daraus resultierende Rendite in den kommenden Jahrzehnten.
Geschenkt! Das Beste kommt erst: Weil die SBB eine “spezialrechtliche” Aktiengesellschaft ist, ist sie weder zu irgendwelchen transparenten Berechnungen ihrer Mietpreise verpflichtet, noch muss sie die, in der von uns vermuteten, internen und geheimen Buchhaltung aufgelisteten Bodenpreise (in unserem Fall die von uns berechneten 18’900.-/m2) veröffentlichen.
Vielmehr weist sie den Bodenpreis an der Neugasse in ihrer internen, nicht geheimen - aber auch nicht veröffentlichten - Buchhaltung mit 26.-/m2 aus. Veröffentlicht wird nur der Geschäftsbericht, welcher alle Immobilienzahlen zu einem Brei vermischt.
Die auf einem solchen Bodenpreis mit umgenutzten Arealen erzielten Renditen lassen alle Immomonster zeimlich alt und mickrig aussehen und sie sind derart verfassungswidrig dass man nur sagen kann: So nicht, liebe SBB Immobilien.